Buchhaltung in der Selbstständigkeit

Die Buchhaltung ist ein wesentlicher Bestandteil eines Unternehmens und hilft dabei, Finanztransaktionen aufzuzeichnen, zu analysieren und zu überwachen. Eine gute Buchhaltung in der Selbstständigkeit ermöglicht es Ihnen, den Erfolg Ihres Unternehmens zu bewerten und fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen. Hier sind die grundlegenden Schritte zur Durchführung der Buchhaltung für Ihr Unternehmen, gefolgt von einigen Softwareprogrammen, die Sie verwenden können:

  1. Organisation der Belege: Sammeln und organisieren Sie alle Rechnungen, Quittungen und sonstigen Belege, die Ihre Geschäftstransaktionen betreffen. Diese Dokumente sind wichtig für die Erfassung und Überprüfung der finanziellen Aktivitäten Ihres Unternehmens.
  2. Wählen eines Buchhaltungssystems: Entscheiden Sie sich für ein Buchhaltungssystem, das am besten zu Ihrem Unternehmen passt. Die zwei Hauptmethoden sind die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (auch als „Ist-Versteuerung“ bezeichnet) und die doppelte Buchführung.

Beispiel:

  • Einnahmen-Überschuss-Rechnung: Bei dieser Methode werden Einnahmen und Ausgaben erst erfasst, wenn Geld tatsächlich eingenommen oder ausgegeben wird. Diese Methode eignet sich für kleinere Unternehmen oder Freiberufler.
  • Doppelte Buchführung: Diese Methode erfasst jede Transaktion zweimal: einmal als Soll und einmal als Haben. Sie bietet eine genauere Darstellung der Finanzen und ist für größere Unternehmen geeignet.
  1. Kontenrahmen erstellen: Ein Kontenrahmen ist ein System, um alle finanziellen Transaktionen Ihres Unternehmens zu kategorisieren. Die Hauptkategorien sind in der Regel Vermögen, Verbindlichkeiten, Eigenkapital, Erträge und Aufwendungen.

Beispiel:

  • Vermögen: Bargeld, Bankkonten, Forderungen, Sachanlagen
  • Verbindlichkeiten: Kredite, Lieferantenverbindlichkeiten, sonstige Verbindlichkeiten
  • Eigenkapital: Gezeichnetes Kapital, Gewinnrücklagen
  • Erträge: Umsatzerlöse, Zinserträge
  • Aufwendungen: Personalkosten, Miete, Abschreibungen, Zinsaufwendungen
  1. Transaktionen aufzeichnen: Erfassen Sie alle finanziellen Transaktionen in Ihren Buchhaltungsunterlagen, indem Sie sie den entsprechenden Konten zuordnen. Bei der doppelten Buchführung muss jede Transaktion sowohl auf der Soll- als auch auf der Habenseite erfasst werden.
  2. Bankabstimmung: Vergleichen Sie regelmäßig Ihre Buchhaltungsunterlagen mit Ihren Bankauszügen, um sicherzustellen, dass alle Transaktionen korrekt erfasst wurden und keine Fehler vorliegen.
  3. Abschlussarbeiten: Am Ende eines Geschäftsjahres müssen Sie eine Bilanz, eine Gewinn- und Verlustrechnung und gegebenenfalls eine Kapitalflussrechnung erstellen. Diese Dokumente bieten einen Überblick über die finanzielle Lage Ihres Unternehmens.

Top Softwareprogramme für die Buchhaltung:

  1. DATEV: DATEV ist eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Buchhaltungssoftware in Deutschland. Sie bietet umfangreiche Funktionen für die Finanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung, Steuerverwaltung und vieles mehr. DATEV ist sowohl für kleine als auch für große Unternehmen geeignet und ermöglicht die Zusammenarbeit mit Steuerberatern.
  2. Lexware: Lexware bietet verschiedene Buchhaltungsprogramme an, die auf die Bedürfnisse von kleinen und mittleren Unternehmen zugeschnitten sind. Mit Lexware können Sie Ihre Finanzbuchhaltung, Lohnabrechnung, Rechnungsstellung und Inventur verwalten.
  3. SAP: SAP ist ein globaler Anbieter von Unternehmenssoftware und bietet auch Lösungen für die Buchhaltung und das Finanzmanagement an. SAP ist besonders für große Unternehmen und Konzerne geeignet, die eine integrierte Lösung für ihre verschiedenen Geschäftsbereiche benötigen.
  4. Microsoft Dynamics 365 Business Central: Dieses cloudbasierte ERP-System (Enterprise Resource Planning) von Microsoft bietet umfangreiche Funktionen für die Buchhaltung, das Finanzmanagement und die Betriebsführung. Es eignet sich für mittlere bis große Unternehmen, die eine skalierbare Lösung suchen.
  5. sevDesk: sevDesk ist eine cloudbasierte Buchhaltungssoftware, die speziell für kleine Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler entwickelt wurde. Mit sevDesk können Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben verwalten, Rechnungen erstellen und Ihre Umsatzsteuer-Voranmeldung vorbereiten.
  6. SumUp: SumUp (ehemals Debitoor) ist eine einfach zu bedienende Buchhaltungssoftware, die sich an Kleinunternehmer, Selbstständige und Start-ups richtet. Die Software ermöglicht die Erstellung von Rechnungen, die Verwaltung von Ausgaben und die einfache Zusammenarbeit mit Ihrem Steuerberater.

Es ist wichtig, die richtige Buchhaltungssoftware für Ihr Unternehmen auszuwählen, basierend auf Ihren individuellen Anforderungen und Ressourcen. Viele dieser Programme bieten kostenlose Testversionen oder Basisversionen an, die es Ihnen ermöglichen, die Software auszuprobieren und zu entscheiden, welche am besten zu Ihrem Unternehmen passt.

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